Mental Load von Frauen in Führungspositionen
Veröffentlicht von Conny Exß in Gedanken zu · Freitag 13 Dez 2024 · 8:30
Tags: Mental, Load, Frauen, Führungspositionen, Verständnis, Belastung, Gender, Gleichstellung, Karriere, Work, Life, Balance, Stressmanagement
Tags: Mental, Load, Frauen, Führungspositionen, Verständnis, Belastung, Gender, Gleichstellung, Karriere, Work, Life, Balance, Stressmanagement
Sind Frauen heute wirklich besser dran in Führungspositionen?
Für meine Prüfung zur staatlich geprüften psychosozialen Beraterin habe ich mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Besonders spannend fand ich dabei die Situation von Frauen in Führungspositionen. In diesem Blogartikel möchte ich dich mitnehmen, um gemeinsam einen genaueren Blick auf diese Problematik zu werfen und herauszufinden, was es wirklich bedeutet, in unserer heutigen Gesellschaft Karriere zu machen – als Frau.

Abbildung aus meinem Expose zur Prüfung zur staatlich geprüften psychosozialen Beraterin - Zielgruppe
Mental Load – was ist das?
Mental Load, auch bekannt als kognitive oder psychische Belastung, bezieht sich auf die unsichtbare Arbeit, die mit der Organisation, Planung und Verwaltung des täglichen Lebens verbunden ist. Sie umfasst die ständige mentale To-do-Liste, die notwendig ist, um den Haushalt, die Kinderbetreuung, soziale Verpflichtungen und andere alltägliche Anforderungen zu bewältigen. Der Anteil des tatkräftigen Handelns ist oft viel kleiner als der Anteil des Mental Loads. Ein Paradebeispiel aus dem privaten ist gerade jetzt WEIHNACHTEN. Ein ruhiges und besinnliches Weihnachten zu feiern, bedarf einer immensen Vorplanung, Organisation und zusätzlichem psychologischem Feingefühl um alle „in Stimmung“ zu halten.
Entsprechend Statistik Austria verwenden Männer fast 40% weniger Zeit für unbezahlte Arbeit als Frauen: Zeitverwendung
Du bist nicht allein – Warum die Doppelbelastung für Frauen in Führungspositionen so herausfordernd ist
Wir Frauen haben heute so viele Möglichkeiten wie nie zuvor, unsere Stärken und Fähigkeiten zu zeigen – auch in höheren und einflussreichen Positionen. Immer mehr von uns schaffen es ins gehobene Management oder übernehmen Führungsrollen, die früher fast ausschließlich Männern vorbehalten waren. Klingt nach einem echten Fortschritt, oder?Naja, aber nur wenn man sich die theoretischen Titel anschaut. Viele von uns kennen das: einerseits erfolgreich im Job, andererseits gibt es weiterhin die Erwartung zu Hause die Hauptlast der familiären und häuslichen Pflichten zu tragen. Diese Doppelbelastung aus beiden Welten ist nicht nur frustrierend – es kann leider richtig an die Substanz gehen.
Die berufliche Welt
Führungsstärken oder Schwächen: Kooperation und Empathie
Wenn Du nun eine Führungsposition innehast, kennst Du wahrscheinlich die zusätzlichen Herausforderungen, die über Deinen beruflichen Alltag hinausgehen. Nicht nur, dass Du oft die perfekte Balance zwischen Karriere und zuhause finden sollst – Dein Führungsstil wird häufig noch kritisch beäugt. Gerade dann, wenn er durch Wärme, Kooperation und Empathie geprägt ist. Diese werden lt. der Studie „Stereotype Content Model (SCM)“ von Fiske, sogar als „weniger kompetent“ empfunden, obwohl sie unglaublich wertvoll für den Erfolg moderner Unternehmen sind. Ein Widerspruch der enorm belastet.Vielleicht kennst du diese Gedanken nur zu gut: „Mein Kollege zieht einfach sein Ding durch und lässt sich nicht aufhalten.“ Oder: „Muss ich aggressiver wirken, so wie Herr M., damit ich endlich ernst genommen werde?“ Viele meiner Kundinnen stellen sich genau solche Fragen – oft verzweifelt und erschöpft von ständiger Selbstreflexion. Dabei geht es meist gar nicht um ihre Kompetenz, sondern um gesellschaftliche Erwartungen, die uns immer wieder zweifeln lassen.
Aber lass mich dir eines sagen: Nein, du musst dich nicht verbiegen, um gehört zu werden. Deine Stärke liegt genau darin, wer du bist. Dein Führungsstil – geprägt von Empathie, Klarheit und Zusammenarbeit – ist genau das, was Unternehmen heute und in Zukunft brauchen, um erfolgreich zu sein. Bleib dir selbst treu, denn genau das macht dich zu der wertvollen Führungskraft, die du bist – und die echte Veränderung bewirken kann.
Kleiner Buchtipp dazu:Diesen Sommer habe ich das Buch „Warum Frauen oft nicht ernst genommen werden und Männer unfreiwillig Single sind“ von Stefan Verra gelesen und ich kann es Euch nur dringend weiterempfehlen. Denn genau wie ich es auch sehe, geht es nicht darum andere Verhaltensweisen des anderen Geschlechts nachzuahmen, sondern seiner eigenen Verhaltensweisen und dann der daraus resultierenden Wirkungen bewusster zu werden. Damit seid ihr weiterhin ihr und schafft trotzdem eure gewünschte Wirkung mit viel weniger Krafteinsatz – das spart Energie und senkt den Mental Load.
Der Teufelskreis der Selbstzweifel
„Das darf bloß niemand merken, sonst wirke ich noch schwächer!“ Stark sein, um jeden Preis. Das Ergebnis? Noch mehr Mental Load. Neben den Anforderungen, Erwartungen zu entsprechen und „die richtige Sprache“ in der Führungsebene zu sprechen, kommt der Druck hinzu, alles mit sich selbst auszumachen. Damit drehen sich deine Gedanken immer wieder im Kreis und es fehlen Impulse von Außen. Ohne Beispiele von anderen, denen es meist genauso geht, verstärkt sich der persönliche Selbstzweifel die einzige zu sein, die es nicht schafft. Die angeblich perfekten Role-Models in den Medien verschlimmern den Druck dann noch!
Die private Welt
Erfolg im Job – und was dahinterstehen sollte
Hast auch du das Bild im Kopf, dass Erfolg im Beruf bedeutet, den Job an erste Stelle zu setzen und alles andere dahinter einzuordnen? Vielleicht liegt das an den Rollenbildern, die viele von uns aus der Kindheit kennen: Der Vater war den ganzen Tag arbeiten „für die Familie“ und hatte abends das Recht auf Ruhe – ohne sich noch um Familie kümmern zu müssen. Der Rest? Den übernahm meist die Mutter.
Heute, wo wir Frauen endlich die verdiente Chance haben, uns beruflich zu entfalten, müsste sich auch der private Bereich anpassen. Aber tut er das wirklich? Leider noch nicht genug. Es gibt zwar einzelne Vorzeigebeziehungen, in denen die Aufgaben fair aufgeteilt sind oder der Mann sogar den größeren Teil übernimmt. Doch die Realität sieht oft anders aus: Das alte Rollenbild ist noch allzu präsent – und sorgt für eine enorme Überlastung bei Frauen.
Hier braucht es dringend ein neues Bewusstsein und eine gerechtere Verteilung, damit Frauen nicht unter dieser Mehrfachbelastung zusammenbrechen.
Selfcare - Dein ICH
Es gibt viele Rollen, die wir besetzen dürfen/müssen, aber nur einen Menschen dahinter: dein ICH!
Wenn ich mit meinen Kundinnen arbeite, stoßen wir immer wieder schnell auf ein zentrales Thema: Wer ist eigentlich der Mensch hinter all den Rollen, die du erfüllst – oder erfüllen musst? Nach vielen Coachings bin ich überzeugt, dass genau hier der Schlüssel liegt, um dem allen standzuhalten und es mit Leichtigkeit und Ausgeglichenheit nehmen zu können. Die Fragen lauten:
Wer bin ICH?
Was möchte ICH?
Was brauche ICH?
Viele Frauen in Führungspositionen haben kaum noch echte Hobbys. Auf die Frage: „Was machst du gerne?“ höre ich oft Antworten wie: „Wellness, Erholung, Zeit für mich“ – meist verbunden mit einem Wunsch nach Erholung und Auszeit aus dem Karussell. Fragt man weiter, kommen häufig Sätze wie: „Mein Beruf ist mein Hobby“ oder „Gerade habe ich keine Zeit für mich, aber später bestimmt wieder.“ Doch die Realität ist oft ernüchternd: Es gibt kaum noch Raum und Zeit, das eigene ICH zu stärken. Das Gefühl, sich selbst zu verlieren, wird so immer größer.
Es gibt für mich zwei wichtige Aspekte, um aus diesem Karussell raus zukommen:
- Gehe einen Schritt nach dem anderen und feiere kleine Erfolge: viele Ratgeber beginnen mit dem großen Endziel; das ist zwar prinzipiell gut, jedoch wird oft zuwenig auf den wesentlichen ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung hingewiesen. Das bringt dich zum Aufgeben, noch bevor du überhaupt begonnen hast.
- Verändere deine Blickrichtung nach innen: solange du dein Handeln an die Erwartungen deines Umfeld anpasst, wirst du nie das Gefühl haben ans Ziel zu kommen. Denn es sind nicht deine Erwartungen! Nur deine Erwartungen sind für dein ICH ein Ziel, dass Leichtigkeit und Ausgeglichenheit am Ende auslöst.

Schau auf Dich!
Diese ständige Doppelbelastung und das Gefühl, es allen recht machen zu müssen, bleibt nicht ohne Folgen. Viele Frauen berichten von Erschöpfung, mentalen Belastungen und sogar körperlichen Beschwerden – und das beeinflusst nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Familien und die Menschen, mit denen wir arbeiten.
Mein Blogartikel „Selbsbewusst leben ist OK!“ https://www.connyexss.com/blog/index.php?id=00000000C zeigt auch die Vorbildwirkung durch unser Handeln auf.
In meiner Arbeit mit Frauen wie Dir, sehe ich immer wieder, wie wichtig Selbstfürsorge ist. Denn nur so kannst Du langfristig gesund und leistungsfähig bleiben, ohne Dich selbst, dein ICH, dabei zu verlieren. Es geht darum, Werkzeuge zu finden, die Dir helfen, Deine Rolle als Führungskraft mit Deinem persönlichen Wohlbefinden in Einklang zu bringen.
Solltest du dir unsicher sein, was für dich die richtigen Werkzeuge sind, so hol dir einen kostenlosen Kennenlerntermin bei mir. Ich würde mich freuen, dir damit über den ersten Schritt zu helfen.
Im Jahr 2025 starte ich auch ein 12-Monats-Programm – die Beratungslounge - für Frauen, die gerne Schritte autonom lernen und in Ihrem Tempo gehen möchten. Ich bin gerade in den letzten Detailabstimmungen. Falls dich das genauer interessiert, melde dich hier ganz unverbindlich an, damit ich dir alle weiteren Infos zusenden kann.
Deine Conny
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