Loslassen, um neu starten zu können!

+43 677 621 61 881
Direkt zum Seiteninhalt

Loslassen, um neu starten zu können!

"Conny Exß - Empowerment durch Coaching, Mediation und Supervision | Freelancer Büros und Beratung"
Veröffentlicht von Conny Exß in Persönliches · Dienstag 02 Apr 2024 ·  9:30
Oder: Meine Reise zu „Verständnis schaffen“
 
Worum geht´s
Kennst du das auch? Nicht abschalten zu können, in einem Gedanken- und Arbeitskarussell gefangen zu sein und fest davon überzeugt zu sein, dass man noch schneller und noch mehr tun muss, um aus diesem Karussell herauszukommen?
Ja, ich kenne das auch und möchte dir in diesem Blog erzählen, wie ich es geschafft habe, loszulassen. Welche Schritte mir geholfen haben, wie mein Gehirn davon profitiert hat und wie erlöst ich danach bzw. jetzt bin.
 
 
Die Affenfalle
Es gibt eine Geschichte über das Fangen von Affen in Mittelamerika. Dort nehmen Jäger eine leere Flasche und legen eine Banane hinein, die die Affen lieben. Dann binden sie die Flasche fest an einen Baum im Dschungel. Wenn ein Affe vorbeikommt und den Leckerbissen entdeckt, streckt er seine Hand aus, um ihn zu greifen. Aber hier kommt das Tückische: Die Öffnung der Flasche ist groß genug, damit die Hand des Affen hineinpasst, aber zu eng, um die Faust wieder herauszuziehen, solange er das Obst fest umklammert.
  
Der Affe ist dann gefangen, nicht weil er nicht weglaufen könnte, sondern weil er nicht loslassen kann.
 
Mein blinder Fleck
Seit vielen Jahren bin ich beratend tätig. Unterstütze Menschen ihre Ziele zu sehen, ihre Stärken wahrzunehmen und darauf aufzubauen und sich selbst die größte Stütze zu sein.
 
In den letzten Jahren ist der Bedarf an beratender Unterstützung enorm gestiegen und mein innerer Helferinstinkt hat sich gefreut! Ohne auch nur eine Sekunde auf mich zu schauen, half ich, wo ich nur konnte. Denn natürlich brauchte ich als „Besserwisserin“ keinen Blick von der Metaebene oder eine Reflexion, in welche Richtung ich gerade unterwegs war.

Mein Karussell
Du kannst dir jetzt sicherlich vorstellen, dass es genau anders war. Ich steuerte in genau gar keine Richtung, sondern dorthin wo mich alles andere drängte. Denn ich war überhaupt nicht mehr bei mir.
 
Entsprechend unglücklich und dadurch auch viel weniger stabil und in mir ruhend, sondern sogar auch öfter krank war ich. Jegliche innere Ruhe war weg und ich rotierte in meinem Gedanken- und Arbeitskarussell. Jeglicher vorsichtige Lösungsversuch wurde von meinem inneren „Gericht“ mit unendlich vielen Argumenten als „nicht durchführbar“ abgeschmettert.
 
Die Vollbremsung
Und letztes Jahr war es dann so weit, dass ich aus einem Impuls heraus auf die Frage „Wie geht es weiter? Und wie sehen die nächsten Schritte aus?“ gesagt habe: „Gar nicht! Ich brauche eine Vollbremsung!“ Ohne nachzudenken und ohne selbst zu wissen, was ich damit wollte – eine reine Affektreaktion.
 
Heute 8 Monate später könnte ich mein damaliges ICH dafür absolut abknutschen. Ich bin mir selbst für diese Impulsaktion so dankbar! Denn ohne diese hätte ich noch immer nicht verstanden, wo ich mir selbst so oft im Wege stand und wie ich damit anderen helfen kann.
 

 
Was war meine Banane?
Mein innerer Helferinstinkt steigerte sich endlos in die vielen zu lösenden Themen meines Umfeldes hinein – denn dann musste ich ja nicht auf mich schauen.
Und, ich war völlig überzeugt, dass alles zusammenbricht, wenn ich loslasse.
 
Letzten Sommer
Ich hatte einen Berg von Belastungen und passenden Ausreden, warum ich den einen oder anderen Lösungsweg nicht gehen konnte; also warum ich die Banane nicht loslassen konnte:

          • Zu viele wichtige Termine und Aufgaben
          • Verantwortung ohne Handlungsspielraum
          • Festhalten an unausgeglichenen Kooperationen
          • Falsche Geschäftsfreunde
          • Familiäre Schicksale

Wie der Affe, war ich nur damit beschäftigt zu reagieren und dies mit viel Kraft. Bei jedem gewaltsamen Versuch meine Hand mit der Banane irgendwie durch das Loch in der Flasche zu bekommen, verletzte ich mich von Mal zu Mal mehr. Mir tat die Hand immer mehr weh, weil ich, egal wie ich mich drehte, oder die Faust mit der Banane drehte, nicht raus aus der Situation kam. Es gab nur einen Weg – die Banane LOSLASSEN
 
Aber dann verliere ich alles. In meinen Augen alles in das ich investiert hatte:
 
Wie werden meine Kund*innen reagieren? Glaube ich wirklich daran, dass ich in einer bestimmten Zeit weiß, was ich anders machen sollte, und dann funktioniert das einfach so? Was ist mit meinen Töchtern? Kann ich dieses Risiko zu scheitern und dann vielleicht auf der Straße zu enden, Ihnen antun? Ja, „auf der Straße zu enden“ waren meine Gedanken. Unsere Phantasie ist unbegrenzt, wenn es darum geht uns die ärgsten Horrorszenarien auszumalen, nur um nicht etwas verändern zu wollen!
 
Aber da war dieser Moment, in dem ich mich selbst reden hörte „Vollbremsung“. Es kam eindeutig aus dem Unterbewusstsein und kämpfte sich ins Bewusstsein.
 
Ich hörte dieses Wort
VOLLBREMSUNG



…und es fühlte sich gut an.
 


Zumindest für eine kurze Zeit.
 
Da waren sie wieder, sie kamen langsam, oder doch eher sehr schnell, wieder hoch; die Zweifel und Gegenargumente.
Mhm, wie bekomme ich diese Panik in den Griff?
 
Ich nahm mir meine Angst vor und überlegte, wie ich die gedanklichen Worstcase Szenarien entschärfen könnte. Was hilft, wenn wir uns in Gedanken die schlimmsten Folgen immer und immer wieder vorstellen? Was hilft aus dem Gedankenkarussell heraus? Mir half folgendes:
 
Schritt für Schritt
Schritte aus meiner selbstgemachten Panik heraus
 

1)    LANGSAM
Die Zeit für die Auszeit für einen längeren Zeitraum planen, aber sehr kurze Etappen setzen und „tageweise“ erhöhen; ein „Schritt“ und dann schauen, wie es geht
 
2)    AUFSCHREIBEN
Worstcase Szenario angeschaut und aufgeschrieben; für jedes Worstcase eine abfedernde Variante überlegen - schriftlich
 
3)    EXISTENZ
Wieviel Geld brauche ich für eine Auszeit, und wieviel danach? Genau berechnen und kalkulieren
 
4)    UNTERSTÜTZUNG
Wenn es schief geht und ich Hilfe brauche, gibt es Unterstützer? Rede mit anderen darüber; es gibt mehr Unterstützer als man im ersten Moment glaubt
 
5)    ZWISCHENERFOLGE
Plane Schritt für Schritt; mit Milestones als Ausstiegsmöglichkeit und notiere dir die positiven Zwischenerfolge -> nutze dafür z.B. einen „Auszeit“-Wochenkalender
 
6)    VERBÜNDETE
Verbündete bzw. Gleichgesinnte mit ähnlichen Themen suchen; in meinem Fall war es sogar mein Mann, welcher genau diesen Weg auch für sich brauchte, weil den Verantwortungsballast weiterreichen in der Familie bringt nichts
 
 

Ich holte mir also mit diesen Schritten das Bewusstsein dazu und ich nahm allen Mut zusammen für die Vollbremsung.



Ich ließ alles los!   
 


Was passierte im Loslassen?
Ich fuhr in den Süden mit meinem Mann. Einfach so – bis nach Korsika.
 
In den letzten Jahren haben wir eher Urlaube gemacht, bei denen wir uns um nichts kümmern mussten, aber dafür auch alles von außen geregelt war. Diesmal nahmen wir meinen kleinen Mini, packten ein paar Rucksäcke und buchten spontan von Unterkunft zu Unterkunft. Es ergab sich also erst bei der Reise wo es die nächsten Tage hingehen sollte. Nichts vorgeplant nichts vorgeregelt.
 
Eben einfach so – bis nach Korsika!
 
Schon auf dem Weg und schließlich ganz besonders intensiv auf Korsika lies ich meine Gedanken laufen und lebte einen Monat in den Tag hinein. Wir hatten einen wunderbaren abgelegenen Platz, wo es sehr still war, gefunden.
 
Und es passierte! Mein Gedankenkarussell löste sich in meinem Kopf. Die Kreativität entfachte wieder und neue Energie kam zum Vorschein!

Was passiert im Gehirn
Stille ermöglicht es dem Gehirn, sich von der ständigen Reizüberflutung zu erholen und neue neuronale Verbindungen zu knüpfen. Forschungen zeigen, dass Stille das Gedächtnis verbessern und die Konzentrationsfähigkeit steigern kann.

Systematische Veränderungen der höheren kognitiven Funktion stehen im Zusammenhang mit dem Eintauchen in die Natur. Leistung bei einer Kreativitäts-, Problemlösungsaufgabe wurden um volle 50% gesteigert durch Wanderungen in der Natur.

Durch die Erholung im Urlaub und neue Reize kann das Gehirn neue neuronale Verbindungen knüpfen und sich regenerieren, was langfristig die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten fördert. Die Bedeutung von Urlaub als Mittel zur Vorbeugung von Burnout und anderen stressbedingten Erkrankungen ist enorm.


Was zeigte sich bei mir?
Das Gedankenkarussell verblasste und ein großes altes Ziel kam wieder zum Vorschein. Mit diesem Zielbild ordneten sich meine Gedanken. Es zeigten sich deutlich neue Wege und neue Ideen, welche eine wunderbare warme, innere Stabilität ausstrahlten.
 
Ich hatte auf Korsika die Freiheit aufzustehen, wann ich wollte. Als absoluter Morgenmuffel überraschte ich mich aber selber damit, dass ich freiwillig früh aufstand: Ich konnte es kaum erwarten an dem neuen/alten Weg zu arbeiten.
 
Du fragst dich jetzt vielleicht, warum ich hier immer auch den ´alten´ Weg schreibe. Naja, weil ich mich vor 15 Jahren selbstständig gemacht habe, um in diese Richtung zu gehen. Viele Zweifel und Umstände haben mich vor ein paar Jahren vom Weg abgebracht und es zeigt sich mir auf einmal vollkommen klar, dass es aber genau dieser Weg sein soll. Daher ein alter/neuer Weg, denn in diesen 15 Jahren habe ich so viel dazu gelernt. Vieles werde ich nun neu machen, aber doch die alte Zielrichtung wieder einschlagen.
 
Glücksgefühle kamen zurück
Es werden in solchen Momenten ganz viel Glückshormone und damit auch viel Energie frei, welche ich vorher stark vermisste. Ich dachte schon mit dem Alter ist nun mal die Kraft raus.
 
Aber nein, es war nicht die Kraft raus, sondern nur in der falschen Richtung unterwegs. Jetzt in der richtigen Richtung kommt extrem viel Energie mit.
 
Die Banane fiel von alleine raus
Um es auf die Metapher mit dem Affen und der Banane zurückzubringen: Ich ging ein paar Schritte weg von der Flasche, löste mich von dem einen Lösungsweg und konnte dadurch meinen Blickwinkel erweitern und wieder neue kreative Lösungswege überlegen und sehen. Man nehme die Flasche, drehe sie um und die Banane fällt mit etwas schütteln von allein heraus.
 
Geschafft
Jetzt acht Monate später sitze ich hier und schreibe dir wie ich einen Weg gefunden habe loszulassen. Mit einer Mischung aus Selbstreflexion, psychologischer Methodik und Wissen aus der Neurowissenschaft, habe ich mir selbst Stabilität gegeben, um diesen Schritt zu meistern.
 
        • Überlegen, woran ich festhalte und deshalb nicht weiterkomme
        • Langsam, Schritt für Schritt planen wie es gehen könnte
        • Und dann völlig loslassen, zumindest eine kurze Zeit, damit das Gehirn sich entspannen kann und wieder Klarheit gewinnt
         

Ich machte vorher wahnsinnig viel aber doch niemanden glücklich, schon gar nicht mich.


Es muss nicht gleich Korsika sein und es klingt im Nachhinein vielleicht auch leichter als es war. Ich möchte dir aber Mut machen, dass es machbar ist und auch du es schaffen kannst loszulassen - Schritt für Schritt
 


Wenn du mehr über meine persönlichen Erlebnisse, Erfahrungen aus meiner Praxis oder die ein oder andere Erkenntnis aus der Neurowissenschaft wissen möchtest, dann schau gerne wieder hier vorbei oder melde dich doch gleich bei meinem Newsletter an, um rechtzeitig informiert zu sein.
 



0
Rezensionen

Kontakt:
Conny Exß e.U.
Bahnhofstr. 41 Top 9
2232 Deutsch-Wagram
+43 677 621 61 881
office@connyexss.com
Menü:
Kontakt:
Conny Exß e.U.
Bahnhofstr. 41 Top 9
2232 Deutsch-Wagram
+43 677 621 61 881
office@connyexss.com
Zurück zum Seiteninhalt